Kettenbrücke, Budapest

Glanzvoll beleuchtet: Die Kettenbrücke bei Nacht

Tag und Nacht ruhen die Blicke der Besucher auf dem seichten Wasser der Donau. Das breite Gewässer ist mit neun Brücken überspannt, von denen die Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd) das Herzstück Budapests darstellt.

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Der Weg zu den vermeintlich so nahen Nachbarn war für die Budaer als auch für die Pester lange Zeit sehr beschwerlich. Um diesem Mühsal ein Ende zu machen, entwarf der bedeutende ungarische Reformer Graf István Széchenyi das Modell einer festen Verbindung zwischen den beiden Städten. Im Jahr 1832 rief er sogar einen Verein zur Förderung des Brückenbaus ins Leben, der die Konstruktion der Kettenbrücke maßgeblich unterstützte. So konnte der stählerne Überweg 17 Jahre später eingeweiht werden.

Kurz darauf rollten Autos, Radfahrer und Busse über die Kettenbrücke. Das Brückengesetz aus dem Jahr 1835 regelte die Benutzung des Überganges: Wer die Kettenbrücke überqueren wollte, der musste Zoll zahlen; egal ob Adliger oder Bettler. Aus dem einstigen Brückentraum wurde zudem ein technisches Wunderwerk: Gewaltige Ketten laufen durch zwei klassizistische Bögen, die wiederum auf zwei aus dem Fluss ragenden Pfeilern ruhen. Die Arbeit von Konstrukteur William Tierney Clark und Bauleiter Adam Clark hat bis heute einen außerordentlichen Ruf.

Vielfotografiertes Wahrzeichen der Stadt

Löwenstatue auf der Brüstung

Die Brücke führt über die Donau

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke von deutschen Truppen zerstört. Nach den Rekonstruktionsarbeiten konnte die Kettenbrücke jedoch 1949, pünktlich zum 100. Jahrestag ihrer Entstehung, wieder eröffnet werden. Das neue Gesicht der Kettenbrücke ist dicht mit Lampen bestückt, so dass kaum jemand dem bezaubernden Anblick des nächtlichen Spiels von Licht und Schatten entgehen kann oder will.

Ähnlich einer fortführenden Straße, schließt sich ein 350 Meter langer Tunnel an die Széchenyi Lánchíd an. Adam Clark ließ diesen auf Höhe der Kettenbrücke in den Budaer Burgberg schlagen. Für die Ungarn ein unzertrennliches Paar: Bei Regen, so witzeln die Einwohner, werde die Brücke in den Tunnel gezogen, damit die Ketten nicht zu rosten anfangen. In Wahrheit dient der Tunnel aber – völlig unspektakulär - als eine weitere Verbindung zweier innerstädtischer Orte.

Kehrt man Buda den Rücken zu, so endet die Kettenbrücke auf dem Roosevelt tér in Pest. Hier spielt sich das lebhafte und glamouröse Stadtleben ab. Unzählige Museen, Galerien, Warenhäuser und Tanzlokale beleben Pest Tag und Nacht.

Blick von der Kettenbrücke bis zum Schloss

Die Brücke wurde im 2. Weltkrieg zerstört

Technische Meisterleistung: Die Kettenbrücke