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In der Josefstadt befindet sich das Ungarische Nationalmuseum, hinter dessen klassizistischer Fassade die lange Historie von Ungarn in einer gebührenden Ausstellung präsentiert wird. Die große Sammlung mit antikem Schmuck, Waffen, Textilien, Möbeln und vielem mehr vermittelt einen Eindruck vom ungarischen Leben im Laufe der Zeit.
Den Grundstock für die einmalige und umfangreiche Exposition legte Graf Ferenc Széchenyi im Jahr 1802: Er schenkte der Stadt Budapest einen Teil seiner Kollektion, die eine große Bibliothek und eine Münzsammlung umfasste. Etwa zur selben Zeit wurde der Architekt Mihály Pollack mit dem Bau eines angemessenen Ausstellungsgebäudes betraut. Die Arbeiten konnte jedoch erst 34 Jahre später beginnen, da die Napoleonischen Kriege das Projekt verzögerten. Mihály Pollack gestaltete das Ungarische Nationalmuseum wie einen antiken Tempel: Die Mauern des Ausstellungshauses verfügen über acht prägnante korinthische Säulen. Die Budapester sind sehr stolz auf diesen Prachtbau und sagen stolz, dass es das schönste Gebäude des ungarischen Klassizismus sei.
Mit der Zeit wuchs der Bestand des Nationalmuseums durch etliche private Kollektionen enorm an. Infolgedessen wurden Ende des 19. Jahrhunderts die naturwissenschaftlichen und ethnografischen Abteilungen sowie die Gemäldegalerie verlegt. Die wertvolle Mineraliensammlung ging im Jahr 1956 während der blutigen Niederschlagung des Volksaufstandes verloren.
Dennoch ist die Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums äußerst umfangreich und interessant: Auf drei Stockwerken vermitteln archäologische, mittelalterliche und neuere Funde einen umfassenden Blick auf die ungarische Historie. Doch auch die mit Fresken und Gemälden von Mór Than und Károly Lotz verschönerten Räume sind sehenswert. Der Besucher erreicht diese Pracht über die für klassizistische Bauten typischen sehr eleganten und breiten Treppen.
Im Erdgeschoss befindet sich die archäologische Abteilung mit einer anschaulich präsentierten Kollektion von Funden aus der Ur-, Bronze- und Römerzeit. Geht man ins erste Obergeschoss, wird man in die Zeit von König Sigismund und König Matthias Corvinus’ versetzt – dieser Regierungsperiode folgte die türkische Herrschaft. In der zweiten Etage des Nationalmuseums erhält der interessierte Besucher Informationen über die "neuere" Zeit in Ungarn: Die Hauptthemen sind hier das 17. Jahrhundert mit dem Volkshelden Ferenc Rákóczi, das Reformzeitalter und der Freiheitskampf. Besonderes Highlight dieses Ausstellungsbereiches ist das Klavier von Franz Liszt, auf dem schon Ludwig van Beethoven spielte.
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Anschrift und Verkehrsanbindung:
Adresse: Múzeum krt., 1088 Budapest
Telefon: +36 - 1 - 3382122
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